Montag, 18. März 2019

Offline isr es nass, wenn's regnet


Dem Buch habe ich 5 von 5 Sternen gegeben.

Das Buch hatte ich gestern gegen Mittag angefangen zu lesen und konnte es quasi nicht mehr aus der Hand legen. Zumindest nicht freiwillig. Ich las bei jeder Gelegenheit weiter. Es hat mich total überrascht und ergriffen. Ich wusste eigentlich nicht genau, was mich erwarten würde und von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen. Gegen 23:11 Uhr war ich dann inkl. Danksagung fertig.

Gleich vorab: Ich lese nicht viele Bücher dieser Art, sodass mir der Vergleich fehlt. Aber darum lese ich nicht. Mich hat dieses Buch bewegt. SEHR sogar. Noch bevor ich Seite 50 erreichte, liefen mir die ersten Tränen. Man mag darüber diskutieren, wie "realistisch" es ist so eine gewagte Wanderung ohne jegliche Erfahrung und Training heil zu überstehen. Aber ich denke nicht, dass diese "Realität" die Botschaft dieses Buches ist.

Realität ist, wie sehr man sich von einer angeblichen Realität durch das Internet verblenden lässt. Realität ist, dass viele Menschen (nicht nur junge) mehr im Internet leben, als das wahr zu nehmen, was direkt vor einem liegt. Realität ist, dass wir der Meinung, die über das Internet von wildfremden Menschen auf uns einprügelt, viel zu viel Gewicht beimessen.

Für mich ist dies eine sehr bewegende Geschichte. Vielleicht müsste ich einen Stern abziehen, da es natürlich zu einer kleinen Romanze kommt und natürlich sind ein paar Dinge vorhersehbar. Aber das tue ich nicht. Das Buch hat für mich die 5 Sterne verdient. Es ist solide und gefühlvoll geschrieben. Ich mochte den Schreibstil sehr. Und ohne dieser "vorhersehbaren Dinge" wäre die eigentliche Botschaft des Buches nicht so deutlich. Letztendlich wird es hier in Deutschland ja als Jugendbuch verkauft. Aber ein Jugendbuch, das meiner Meinung nach für alle Altersgruppen geeignet ist.



Wolkenschloss


Ich hörte das Hörbuch und es machte mir richtig Spaß zuzuhören, wie Ilka Teichmüller den Protagonisten und dem Hotel Leben einhauchte. Das Buch gewann auf diese Weise einen ganz besonderen Charme.

Die Geschichte fängt langsam und gemütlich an, wo erst mal alle Protagonisten mit all ihren Eigenarten vorgestellt werden. Nicht besonders anspruchsvoll, aber durchaus unterhaltsam. Mit der Zeit wachsen sie einem ans Herz, bis es schließlich richtig spannend wird.

Ja, ein Jugendbuch. Aber für zwischendurch, als spaßige und leichte Kost auf jeden Fall lesenswert. Es hat mir jedenfalls so viel Spaß gemacht, dass ich auf Büchermärkten danach Ausschau halten werde, denn ich hatte es aus der Bibliothek geliehen. Und wenn ich es dann lesen sollte, werde ich dabei sicherlich Ilka Teichmüllers Stimme "im Ohr" haben.

You're Never Weird On The Internet


Felicia Day ist mir eigentlich nur aus der Fernsehserie Supernatural bekannt. Ich muss gestehen, dass ich zwar auch Eureka geschaut habe, aber irgendwie ist sie mir da nicht aufgefallen. Es war für mich jedoch äußerst spannend zu lesen, was sie über ihr Leben und das Internet zu sagen hatte. Ich staunte zudem nicht schlecht, als ich erfuhr, was sie in ihrem Leben bisher sonst noch leistete und erreichte.

Es gibt Dinge, die sind nur in Amerika möglich. Öhm... eigentlich ist das falsch. Amerika ist ein großer Kontinent. Genauer gesagt, es gibt Dinge, die sind nur in den USA möglich. So auch, völlig verantwortungslos seine Kinder daheim zu unterrichten, statt sie frühzeitig "an die böse, weite Welt" zu gewöhnen bzw. sie an eine öffentliche Schule zu lassen.

So, wie Felicia Day es schildert, ist es auf jeden Fall ein WAHNSINNS Verdienst, was sie aus sich und ihrem Leben gemacht hat. Chapeau!

Ihr Schreibstil ist erfrischend und direkt. Ja, auch lustig. Aber nicht alles ist so lustig verlaufen, wie es sich liest. Und sie bringt es mit der Zeit sehr gut auf den Punkt, was aus dem Internet geworden ist und was das Internet aus einem machen kann (aber nicht sollte).

Ich kenne noch die Zeit, als noch nicht jeder Zugang zum WWW hatte und jeder früher oder später das ungeschriebene Gesetzt der Netiquette lernte. Ich bin überzeugt, dass heute ein Großteil der Internetnutzer das Wort Netiquette nicht mal richtig schreiben könnten, geschweige denn wissen, was das ist (sofern sie es überhaupt schon mal hörten...).

Ich kenne noch die Zeit, als es einfach nur toll war, Gleichgesinnte im Internet (virtuell) zu treffen und Spaß mit Ihnen zu haben. Bevor es zu vielen Deppen (sorry) bewusst wurde, dass man die Anonymität des Internets wunderbar zum Ausleben des persönlichen Defizits missbrauchen und anderen Menschen damit das Leben zur Hölle machen kann.

Felicia Day bringt es mir ihrer wahrlich umfangreichen Erfahrung gnadenlos auf den Punkt, wie sehr das Internet die Welt zwischenzeitlich beherrscht und wie sehr sich ganz viele Menschen davon beherrschen lassen. Ob nun bewusst, oder unbewusst.

Ich bin ihr jedenfalls sehr dankbar, dass sie dieses Buch geschrieben hat. Sehr offen und mit sehr vielen persönlichen Details. Natürlich ist ihre Erfahrung aufgrund ihres öffentlichen Lebens durchaus als etwas extremer zu betrachten, als bei den meisten Durchschnittsmenschen. Aber es enthält sehr viel Wahrheit ("sehr viel" nur deswegen, weil man bestimmt noch mehr schreiben könnte und nicht, weil unwahres enthalten ist) und sehr viele Passagen, die einen zum Nachdenken anregen.

Felicia, vielen Dank nochmal, dass Du einen Teil Deines Lebens mit uns geteilt hast.

Offline isr es nass, wenn's regnet

Dem Buch habe ich 5 von 5 Sternen gegeben. Das Buch hatte ich gestern gegen Mittag angefangen zu lesen und konnte es quasi nicht mehr a...